Die Klimawende stellt uns alle, global vor eine große Herausforderung. Um das Ziel einer nachhaltigen Zukunft zu erreichen, muss die Lücke zwischen Energiebedarf und erneuerbaren Alternativen gefüllt und der Einsatz von fossilen Brenn- und Kraftstoffen auf das Minimum reduziert werden.
Was passiert aber weltweit mit den 1,3 Milliarden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren? Oder den 5 Millionen Ölheizungen allein in Deutschland?
Bis 2050 soll die deutsche Energieversorgung nahezu CO2-neutral sein. Aktuell beträgt der Anteil von umweltfreundlichen Alternativen aber erst rund 20 % des Endenergiebedarfs. Eine gewaltige Herausforderung, die wir mit Einsparungen und heimischem Ökostrom alleine nicht meistern werden. Darum brauchen wir eine Vielzahl an Lösungen, die unmittelbar und direkt wirken, um unsere Klimaziele zu erreichen.
Mit E-Fuels haben wir bereits eine klimaneutrale Alternative für fossile Brenn- und Kraftstoffe, die direkt einsetzbar und kompatibel mit bestehender Verbrennungstechnologie sind – ohne Umrüsten.
Die synthetischen Kraft- und Brennstoffe können beim Fahren, Fliegen und Heizen herkömmliche fossile Energieträger wie Benzin, Diesel, Kerosin oder Heizöl sukzessiv ersetzen.
E-Fuels sind einfach, genial, klimaneutral.
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Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V.
Aktuell findet die Herstellung von E-Fuels noch in Pilotanlagen in kleinen Mengen statt. Damit die synthetische Herstellung zukünftig auch in größeren Mengen, kostengünstig und wirtschaftlich erfolgen kann, müssen durch die Politik nur die geeigneten Rahmenbedingungen gestellt werden. Finanzielle Anreize und Planungssicherheit sind notwendig, damit Unternehmen in die Herstellung und Aufbau von Infrastrukturen zur Erzeugung von Ökostrom und anschließender Umwandlung in E-Fuels in Drittländern investieren.
Die Südwestenergie setzt sich in besonderem Maße als Unternehmen, als auch als Mitglied diverser Verbände, für Technologieoffenheit und Anerkennung von E-Fuels, als ein wesentlicher Baustein in der Erreichung der Klimaziele in der Politik ein.
Für die Gewinnung von synthethischem Kraftstoff wird Strom benötigt, da er aus Elektrolyse gewonnen wird. E-Fuels sind jedoch transportfähig und speicherbar und müssen nicht dort produziert werden, wo er verbraucht wird. Daher kann der Strom weltweit an wirtschaftlich günstigen Standorten mit viel Wind und Sonne, beispielsweise in der Wüste durch Solarzellen, erzeugt werden und im Anschluss in Form von E-Fuels dorthin befördert werden, wo er benötigt wird. Hierfür können die vorhandenen Infrastrukturen und Transportlogistiken genutzt werden. Auch wenn es mit Umwandlungsverlusten verbunden ist, macht es Sinn, regenerativ erzeugten Strom in flüssige Energieträger umzuwandeln. Nur so haben wir verlässlich die benötigte Energie zur Verfügung – bedarfsgerecht an jedem Ort, zu jeder Zeit.
Aktuell entstehen E-Fuels noch in Pilotanlagen und sind daher sehr kostspielig und nicht vergleichbar. Wenn die politischen Rahmenbedingungen aber gegeben sind, so kann in den ersten industriellen Großanlagen hergestellt werden, so dass E-Fuels mittelfristig bei rund 1 € pro Liter liegen, welches durch Studien namhafter Forschungsinstitute belegt ist.
Weltweit steht eine unendlich große Menge an erneuerbaren Energien zur Verfügung, besonders in sonnen- und windreichen Regionen der Welt. Die Erreichung der Klimaschutzziele, sprich die Begrenzung der Erderwärmung durch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, kann nur durch die Anwendung verschiedener, sämtlich zur Verfügung stehender Technologieoptionen zur Nutzung regenerativer Energien erreicht werden. So benötigen beispielsweise im Verkehrsbereich unterschiedliche Mobilitätsbedarfe (Personen- oder Gütertransport, Streckenlänge, Fahrtenanlass, Nutzungsdauer, Infrastruktureigenschaften etc.) jeweils passende Lösungsoptionen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Eine einzelne Technologie wird keine globale Lösung für sämtliche Bedarfe bieten können.
Mit E-Fuels lassen sich erneuerbare Energien in Form von flüssigen synthetischen Energieträgern am einfachsten speichern, leicht mit bereits vorhandenen Mitteln transportieren und damit weltweit nutzen. E-Fuels können überall dort einen Beitrag zur Reduzierung von CO2 leisten, wo bislang konventionelle Kraft- und Brennstoffe zum Einsatz kommen. Sie können damit einen globalen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende hin zu Nutzung erneuerbarer Energien in verschiedenen Sektoren leisten.
Wasserstoff und wasserstoffbasierte Folgeprodukte stehen bereits im Zentrum der politischen und der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das Potenzial dieser Produkte und der damit in Verbindung stehenden Wertschöpfungsketten wird zunehmend auch aus klima- und wirtschaftspolitischer Sicht positiv bewertet. Dies hat die Europäische Kommission unter anderem in ihrer Wasserstoffstrategie, in der Europäischen Industriestrategie sowie im Rahmen des Post-Corona-Recovery-Programmes 2020 deutlich zum Ausdruck gebracht. Die deutsche Bundesregierung hat dies mit ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie verdeutlicht.
Je schneller die passenden Rahmenbedingungen für die Anerkennung und Nutzung von synthetischen Kraft- und Brennstoffen geschaffen werden, desto eher können E-Fuels im industriellen Maßstab produziert und ein weltweites Geflecht aus Wirtschaftsbeziehungen aufgebaut werden, was letztendlich zu einem Markthochlauf von E-Fuels führen wird. Europa kann damit seine angestrebte Klimaneutralität erreichen wie auch seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten.
Wenn der Aufbau der E-Fuels-Produktion jetzt erfolgt, dann sind bereits im Jahr 2025 erste Mengen von klimaneutralen Kraft- und Brennstoffen nutzbar. Bis 2045 können herkömmliche Kraft- und Brennstoffe vollständig ersetzt sein. Jede zeitliche Verzögerung verhindert, dass das Klimaschutzziel 2045 erreicht werden kann. Es ist bereits absehbar, dass die Direktstromverwendung durch den gegebenen Strommix in Deutschland bis 2038 mit einem hohen Anteil fossiler Erzeuger nicht die alleinige Lösung sein wird, die Klimaschutzziele 2030 zu erreichen.
Für einen flächendeckenden Einsatz von E-Fuels werden große Mengen grünen Wasserstoffs und damit auch regenerativer Energien benötigt. Dass dieser Bedarf allein in Deutschland und Europa zu decken sein wird, scheint schon allein aufgrund der geographischen Beschaffenheit unseres Kontinents unwahrscheinlich. Der in Europa derzeit und zukünftig erzeugte Strom aus erneuerbaren Energien wird maßgeblich im Industriebereich und in Privathaushalten zur Anwendung kommen müssen.
Mit E-Fuels kann zudem die unbegrenzte Verfügbarkeit der Sonnen- und Windenergie global nutzbar gemacht werden, weil Produktion und Nutzung von erneuerbarem Strom räumlich getrennt und die durchgängige Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien gewährleistet werden kann.
E-Fuels können in herkömmlichen Verbrennungsmotoren bzw. modernen Öl-Heizungen eingesetzt werden, die üblicherweise mit Benzin, Kerosin, Diesel oder bzw. Heizöl betrieben werden. Eine Umrüstung ist nicht erforderlich und die entsprechenden Fahrzeuge und Heizungsanlagen könnten auch in Zukunft genutzt werden.
Als zukünftige Einsatzbereiche der E-Fuels sehen wir den Straßenverkehr: und besonders den Schiffs- und Flugverkehr: Denn für Flugzeuge und Schiffe ist keine sinnvolle technische Alternative als Antriebsmöglichkeit in Sicht.
E-Fuels können in modernen und effizienten Ölbrennwertheizungen zum Einsatz kommen, ohne dass diese umgerüstet oder Umbaumaßnahmen am Gebäude vorgenommen werden müssten.
Die Südwestenergie setzt sich in besonderem Maße für Technologieoffenheit in der Politik und Anerkennung von E-Fuels als ein wesentlicher Baustein in der Erreichung der Klimaziele ein und ist unter anderem Mitglied der eFuel Alliance.
Alle Angaben und Informationen entstammen folgenden Quellen: Institut für Wärme und Mobilität, UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V.