04.12.2024
Druckansicht
Deutschland hat nur wenig eigene Gasvorkommen, so dass über 90 Prozent des Bedarfs importiert werden müssen. Das Gas gelangt entweder über Pipelines nach Deutschland, oder in verflüssigter Form als LNG per Tanker. Bis 2022 kam mehr als die Hälfte des exportierten Erdgases aus Russland. Durch geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen, insbesondere durch den Krieg in der Ukraine und das Ausbleiben russischer Gaslieferungen, hat sich das grundlegend verändert. Derzeit wird kein Erdgas direkt aus Russland importiert. Heute ist Norwegen aufgrund der geografischen Nähe einer der Hauptlieferanten von Erdgas nach Deutschland. Die Gaslieferungen erfolgen über Pipelines, wie die Europipe I und II, die direkt von Norwegen nach Deutschland führen. In 2023 kamen ca. 43,5 Prozent der eingesetzten Gase aus Norwegen. Weitere wichtige Lieferanten sind die Niederlande in 2023 mit einem Anteil von 25,8 Prozent und Belgien mit einem Anteil von 21,9 Prozent. Ein großer Teil des Gases, das aus diesen Ländern kommt, ist Flüssiggas (LNG), das in den dortigen Häfen angeliefert und dann über Pipelines nach Deutschland transportiert wird. Auch aus anderen europäischen Ländern wie Großbritannien oder Dänemark werden kleinere Mengen an Gas importiert und Deutschland ist über das europäische Pipeline-Netzwerk mit mehreren Ländern verbunden, darunter Belgien, Frankreich und Polen. Dies erlaubt flexible Importe aus unterschiedlichsten Quellen, je nach Angebot und Preis.
Deutschland hat seine Gasimporte bewusst diversifiziert, um unabhängiger von Lieferanten zu werden und um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Dabei hat der Bau neuer LNG-Terminals in Deutschland die Möglichkeiten zum Import von Flüssigerdgas deutlich erhöht. Flüssiggas wird per Schiff aus Ländern wie den USA, Katar, Algerien, und Nigeria importiert. Auch der deutliche Ausbau der Gasspeicher in den letzten Jahren dient dazu, bei Lieferengpässen die Versorgung sicherzustellen.
atrego GmbH
Zurück zur Übersicht