15. Februar 2023
Technologiefeindlicher Kurs der EU gegen den Verbrennungsmotor beschädigt
Wirtschaftsstandort und schadet dem Klima sowie den Verbrauchern
UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V. kritisiert das vom EU-Parlament verabschiedete Neuzulassungsverbot von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 sowie den von der EU-Kommission vorgelegten Entwurf zur Überarbeitung der CO2-Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge. Eine Nicht-Anerkennung des Klimaschutzbeitrags CO2-neutraler Kraftstoffe bei Pkw und Lkw durch den Gesetzgeber wird weitreichende negative Folgen haben, warnt UNITI.
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Mit knapper Mehrheit hat das Plenum des EU-Parlaments ein faktisches Neuzulassungsverbot für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 angenommen.
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Pkw-Bestand wird von Klimaschutzbemühungen ausgeschlossen
Mit dem Neuzulassungsverbot wird gleichzeitig ausgeschlossen, dass Pkw im Bestand, die in Europa derzeit zu rund 99 Prozent über einen Verbrennungsmotor verfügen, in die Klimaschutzbemühungen einbezogen werden können. Denn, so Elmar Kühn von UNITI: „Die notwendigen globalen Investitionen in den industriellen Produktionshochlauf von E-Fuels müssen sich langfristig rentieren. Indem die Politik die zukünftige Anwendung im Pkw ausschließt, werden angesichts eines somit schrumpfenden Fahrzeugbestands Investitionen verhindert.“ Kühn weiter: „Europa sollte Vorbild für die Welt bei der Nutzung CO2-neutraler Kraftstoffe werden, anstatt diese regulatorisch unattraktiv zu machen.“ Ohne den Produktionshochlauf von E-Fuels für den Straßenverkehr ist auch die Defossilisierung des Flugverkehrs sowie der Schifffahrt wirtschaftlich nicht attraktiv, denn diese Kraftstoffe werden als Nebenprodukte bei der Koppelproduktion von Benzin und Diesel, egal ob auf fossiler oder synthetischer Basis, gewonnen.
Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bei schweren Nutzfahrzeugen weltfremd
Als völlig weltfremd beurteilt UNITI den gestern ebenfalls vorgelegten Vorschlag der EU-Kommission zur CO2-Flottenregulierung von schweren Nutzfahrzeugen. Dieser sieht eine CO2-Emissionsreduktion um 90 Prozent bis zum Jahr 2040 vor, als Zwischenziele wurden 45 Prozent Minderung bis 2030 und eine Absenkung um 65 Prozent bis 2035 definiert. Da bei den schweren Nutzfahrzeugen vom Gesetzgeber ebenfalls nur die CO2-Emissionen am Auspuff betrachtet werden, fallen E-Fuels auch hier als Klimaschutzoption aus. „All-electric im Nutzfahrzeugbereich funktioniert noch nicht mal auf dem Papier und wird es erst recht nicht in der Praxis“, sagt Elmar Kühn von UNITI. So fehlen praxistaugliche Lösungen zur Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge, eine dichte EU-weite Ladeinfrastruktur mit Megawatt-Ladeparks sowie ausreichende Mengen grünen Stroms. UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn: „Der Schwerlasttransport auf der Straße ist unverzichtbar für den Güter- und Warenverkehr in Europa und damit die Basis für den europäischen Binnenmarkt. Wer das aufs Spiel setzt, obwohl synthetische sowie biogene Kraftstoffe auch in diesem Bereich eine klimafreundliche Lösung darstellen könnten, legt bewusst die Axt an den Wohlstand in der Europäischen Union.“
Quelle: Pressemitteilung UNITI, 15. Februar 2023
Über UNITI:
Der UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e. V. repräsentiert rund 90 Prozent des Mineralölmittelstandes in Deutschland und bündelt die Kompetenzen bei Kraftstoffen, im Wärmemarkt und bei Schmierstoffen. Rund 70 Prozent der freien Tankstellen und rund 40 Prozent der Straßentankstellen sind bei UNITI organisiert. Überdies versorgen die UNITI-Mitglieder etwa 20 Millionen Menschen mit Heizöl, einem der wichtigsten Energieträger im Wärmemarkt. Ebenso zum Verband zählen die meisten unabhängigen mittelständischen Schmierstoffhersteller und Schmierstoffhändler in Deutschland. Die rund 1.000 Mitgliedsfirmen von UNITI erzielen einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 35 Milliarden Euro und beschäftigen rund 80.000 Arbeitnehmer in Deutschland.